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Westermo Teleindustri AB

DDW-225 im Einsatz in einem ERTMS-System vom Level 2

Die schwedische Eisenbahnbehörde Banverket und der Bahntechnikhersteller Bombardier haben entschieden, den Ethernet-Extender DDW-225 von Westermo in einem Streckenabschnitt des schwedischen Schienennetzes einzusetzen, der mit dem neuen Eisenbahn-Verkehrsleitsystem ERTMS Level 2 ausgerüstet ist. Es handelt sich dabei um die weltweit erste Level-2-Installation, die auch Einrichtungen wie Bahnübergänge einschließt. Neben seiner Zuverlässigkeit bietet der DDW-225 außerdem deutliche Kosteneinsparungen, weil dafür keine neuen Glasfaserleitungen verlegt werden mussten.

DDW-225 im Einsatz in einem ERTMS-System vom Level 2
Das European Rail Traffic Management System (ERTMS) ist ein großes Industrieprojekt mehrerer großer Schienenfahrzeughersteller, den Eisenbahnunternehmen sowie der Mobilfunkindustrie in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Union. Ziel von ERTMS ist es, die verschiedenen nationalen Zugsicherungs- und Steuerungssysteme in Europa abzulösen. Die Entwicklung von ERTMS schafft damit ein übergangsloses europäisches Eisenbahnnetz und erhöht die Konkurrenzfähigkeit der europäischen Eisenbahnen.

ERTMS besteht aus zwei wesentlichen Komponenten: ETCS (European Train Control System) ist ein automatisches Zugsicherungssystem, das die existierenden nationalen Lösungen ersetzen soll; dazu kommt das Zugfunksystem GSM-R für die Sprach- und Datenübermittlung zwischen der Schienenstrecke und dem Zug, das auf dem bekannten Mobilfunkstandard GSM basiert, jedoch spezielle für den Schienenverkehr reservierte Frequenzen nutzt und einige spezielle Erweiterungen und Zusatzfunktionen bietet. Die Definition der Norm ERTMS erfolgt auf unterschiedlichen Levels, abhängig von der Ausrüstung der Strecke und von Informationen, die in den Zug übertragen werden.

Bei der Ådalsbanan in Schweden hat die Eisenbahnbehörde Banverket zusammen mit Bombardier einen Streckenabschnitt mit ERTMS Level 2 ausgerüstet. Die Anwendung ist einzigartig, weil sie die bisher einzige Level-2-Installation ist, die Elemente wie Bahnübergänge umfasst. In einem ERTMS Level 2-System erhält der Triebfahrzeugführer grundlegende Daten über die Strecke und das Gleis über das Funksystem GSM-R. Die Informationen sendet Banverket aus dem Kontrollzentrum über ein IP-Netzwerk, das mit mehreren Steuerungs- und Überwachungsgeräten entlang der Schienenstrecke verbunden ist.

Die Verbindung der Geräte an der Schienenstrecke mit dem IP-Netzwerk von Banverket geschieht über vorhandene Twisted-Pair-Kupferleitungen und den Westermo DDW-225. Der Ethernet-Extender nutzt die SHDSL-Technologie und ermöglicht eine Datenübertragungsrate bis 5,7 Mbit/s über kürzere Distanzen sowie eine Reichweite bis 15 Kilometer bei niedrigeren Geschwindigkeiten. Bei dieser Installation allerdings hatten Belastbarkeit und Zuverlässigkeit des Netzwerks Priorität vor der Bandbreite. Das beste Gleichgewicht aus Reichweite und Signalstärke ergab sich so bei 2,3 Mbit/s über Entfernungen von 2 bis 7 Kilometer.

Die Forderung nach höchster Zuverlässigkeit verlangte zudem nach einer redundanten Netzwerklösung. Die nationale Eisenbahnverwaltung verlegte deshalb zwei getrennte Netzwerke, die mit zweifach vorhandenen Steuergeräten verbunden sind. Die Netzwerke sind vollständig voneinander getrennt und werden über separate Router mit dem Backbone verbunden. Falls eines der Netze ausfallen sollte, ermöglicht das redundante Netz auf diese Weise einen vollständigen Zugriff auf die gesamte Strecke. Zusätzlich bietet der DDW-225 eine Anzahl von Eigenschaften zur Konfiguration einer optimalen Steuerung, die Teil der Pflichtenhefts der Eisenbahnverwaltung waren, wie beispielsweise VLAN, QoS, SNMP, SSH oder erweiterte Diagnosemöglichkeiten.

Der DDW-225 ist ein robuster Ethernet-Extender mit einer Zulassung gemäß EN 50121-4-EMC für den Einsatz in streckennetzbezogenen Anwendungen. Das Gerät eignet sich für Einsätze unter rauesten Bedingungen und arbeitet in einem erweiterten Temperaturbereich von –40 bis +70 Grad Celsius. Der DDW-255 ermöglichte deutliche Kosteneinsparungen, weil die Installation von neuen Glasfaserleitungen vermieden werden konnte. Dennoch ist der DDW-225 zukunftssicher, weil er jederzeit auf neue Netzwerkstandards umgerüstet werden kann, wenn es nötig werden sollte.

Erweitern Sie Ihr Netzwerk mit den vorhandenen Kabeln

Unsere Ethernet-Extender der Wolverine-Baureihe ermöglichen den Aufbau von kostengünstigen Ethernet-Netzwerken über lange Strecken und mit hohen Übertragungsraten. Der Einsatz der SHDSL-Technology erlaubt die Weiterverwendung vieler Typen von vorhandenen Leitungen und ermöglicht damit große finanzielle Einsparungen. Übertragungsraten bis 5,7 Mbit/s über kürzere Distanzen sowie über bis zu 15 Kilometer Länge bei geringeren Geschwindigkeiten wurden mit Kabeln erreicht, die beinahe 100 Jahre alt waren.

Der DDW-225 ist das jüngste Mitglied der Wolverine-Serie und verwendet das Westermo-Betriebssystem WeOS, das auch in den Industrie-Switches der Baureihe Redfox zum Einsatz kommt. Der Einsatz von WeOS ermöglicht dem DDW-225 alle erweiterten Switching- und Routing-Funktionen der Redfox-Baureihe, darunter VLAN- und VPN-Unterstützung, Layer-3-Switching, statisches Routing, Firewall-Funktionen, IGMP-Snooping oder SNMP V3.

Bilder:
-Application.jpeg: Alle Geräte an der Strecke werden über vorhandene Kupferkabel und den DDW-225 an das Glasfaser-Backbone angeschlossen. Die Kommunikation zwischen der Steuerzentrale und dem Zug geschieht über GSM-R.
-ERTMS Level 2_2.jpeg: Triebfahrzeugführer Per Johansson bekommt alle Informationen über den Bildschirm auf der rechten Seite.
-ERTMS Level 2_3.jpeg: Der ERTMS Level 2-Streckenabschnitt enthält Bahnübergänge.

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