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Tata Steel führt verschleifestere Bahnschienen auf dem Weltmarkt ein

Tata Steel nimmt eine neue Produktionsstraße in Betrieb, auf der Bahnschienen mit bis zu dreifach höherer Lebensdauer gefertigt werden können.

Tata Steel führt verschleifestere Bahnschienen auf dem Weltmarkt ein
Im Werk Hayange, Lothringen/ Frankreich, investiert Tata in eine neue Wärmebehandlungsanlage. Anlass dafür ist der Wunsch der europäischen Kunden, besonders verschleißfestes Schienenmaterial in Längen von über 100 Metern einzusetzen.

Hayange wird den Kunden nach Inbetriebnahme der Anlage ein komplettes Programm an bis zu 108 m langen Schienen, die einer besonderen Wärmebehandlung unterzogen werden. Ergebnis ist eine deutlich erhöhte Lebensdauer und ein entsprechend geringerer Aufwand für den Austausch der Schienen.

Tata Steel hat bereits 2012 angekündigt, dass es im Werk Hayange mehr als 12 Mio. € investieren wird. Vorangegangen waren bereits Investitionen von rund 35 Mio. € in die Anlagen, die 108 Meter lange Schienen für die Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecken in Europa produziert. Diese Anlagen werden jetzt um den Prozess der speziellen Wärmebehandlung ergänzt.

Die derart behandelten Schienen erreichen im Vergleich zu konventionellen Schienen eine bis zu dreifach höhere Lebensduer, wenn sie unter hohen Belastungen zum Einsatz kommen, d.h. bei starkem Schienenverkehr, hohen Achslasten und/oder engen Kurvenradien.

Henrik Adam, Chief Commercial Officer von Tata Steel: “Die neue Anlage eröffnet uns neue Möglichkeiten als Lieferant für Bahn-Infrastruktur. Wir erfüllen damit die Anforderungen von Kunden in Deutschland, der Schweiz, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Skandinavien, die alle wärmebehandelte Schienen in großen Längen wünschen, um die Lebenszykluskosten des Schienennetzes zu senken.

Darüber hinaus kann das Werk in Hayange künftig auch Bestandskunden und –märkte von Tata Steel z.B. in Brasilien, Gabun, Mauretanien und Südafrika beliefern, wo die Züge traditionell mit deutlich höheren Achslasten fahren. Auch in den Stadtbahnennetzen in Hongkong, Indien und Singapur sind derart wärmebehandelte Schienen aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens sehr gefragt.

Die neue Wärmebehandlungslinie wird direkt neben einer vorhandenen Linie installiert, die Schinenen mit einer Länge bis 36 Meter verarbeiten kann. Danit kann das Werk seinen Ausstoß von gehärteten Schienen auf mehr als das Doppelte steigern: von 55.000 auf 125.000 Tonnen.

Ein besonders Wärmebehandlungsverfahren gewährleistet, dass die Schienen einen außergewöhnlich hohen Verschleißwiderstand aufweisen – auch und gerade unter besondern Belastungen. Die Anlage arbeitet im Durchlaufverfahren nach dem Prinzip des Induktionshärtens, Dabei wird ein elektromagnetisches Feld genutzt, um das Material gezielt auf bis zu 950 oC zu erhitzen. Anschließend wird es ebenso gezielt mit Druckluft herabgekühlt.

Der Stahl, aus dem die Schienen im Walzwerk Hayange hergestellt werden, kommt aus dem britischen Tata Steel-Werk Scunthorpe.

David Petitjean, Betriebsleiter des Werkes Hayange: “Wir versorgen aus diesem Werk sehr anspruchsvolle Kunden mit innovativen Produkten und entwickeln auch die Verfahren immer weiter. Noch während der Planung der Wärmebehandlungsanlage haben wir weitere Modernisierungsmaßnahmen vorbereitet, die sowohl die Energieeffizienz als auch die Liefergeschwindigkeit deutlich steigern werden. Insgesamt hat Tata Steel hier in den vergangenen vier Jahren fast 50 Mio. € investiert und damit auch die Arbeitsplätze der rund 400 Mitarbeiter langfristig gesichert.“

Die Schienen, die Tata Steel in Hayange produziert, kamen schon 2007 bei dem Weltrekord des TGV zum Einsatz, der zwischen Paris und Staßburg eine Geschwindigkeit von 574,8 km/h errreichte.

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