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Die Zukunft des Personalwesens in der Fertigungsindustrie

Was tun angesichts der Kompetenzlücke in der Fertigung?

Die Zukunft des Personalwesens in der Fertigungsindustrie

Die Fertigung spielt eine bedeutende Rolle in der Weltwirtschaft. Seit über zwei Jahrhunderten entwickelt sich die Industrie rapide weiter und setzt immer mehr hochmoderne Spitzentechnologien ein. Diese Beschleunigung hat enorme Auswirkungen für Arbeitnehmer, führt sie doch zu einer Kompetenzlücke, die zwischen bereits erworbenen Fähigkeiten und jenen Kompetenzen aufklafft, die erforderlich sind, um mit den technologischen Anforderungen Schritt zu halten. In diesem Artikel spricht Neil Ballinger, Leiter der EMEA-Region bei EU Automation, dem Zulieferer für Automatisierungsbauteile, über Berufsbezeichnungen und Kompetenzen, die für die Zukunft der Fertigung nötig sind.

Automatisierung, das Internet der Dinge (IoT), künstliche Intelligenz und fortschrittliche Robotik sorgen für eine zügige und tiefgreifende Veränderung der Fertigungsbranche und die Neustrukturierung von Arbeitsplätzen. Es wurde zwar vorhergesagt, dass diese Technologien Arbeitsplätze vernichten würden, doch die Realität zeigt, dass ganz im Gegenteil mehr Stellen geschaffen werden. Eine Studie der Boston Consulting Group aus dem Jahr 2019 ergab, dass Stellenausschreibungen, die die Wörter „IoT“, „Cloud“ und „maschinelles Lernen“ enthalten, von Jahr zu Jahr um 20 Prozent zunehmen.

Eine andere Studie von Deloitte und The Manufacturing Institute zeigte auf, dass sich die Lücke zwischen den zu besetzenden Arbeitsstellen und den Kompetenzen, die die Arbeitnehmer dafür benötigen, mit der fortschreitenden technologischen Entwicklung weiter vergrößert. Laut ihren Ergebnissen soll es zwischen 2018 und 2028 etwa 2,4 Millionen unbesetzte Stellen geben, was potenziell wirtschaftliche Auswirkungen im Ausmaß von 2,5 Billionen US-Dollar nach sich ziehen könnte. Welche sind nun angesichts dieser Umstände die unabdingbaren Kompetenzen, die die Hersteller der Zukunft benötigen, und wie werden Arbeitsplätze in dieser Branche zukünftig aussehen? Sehen wir uns nun drei Beispiele für mögliche Berufsbezeichnungen in diesem Sektor an.

Digital-Twin-Engineer


Digitale Zwillinge bieten zahlreiche Vorteile, darunter die Ausweitung der Fähigkeiten von Altgeräten und die Eindämmung von Obsoleszenzrisiken. Sie sind leistungsstarke digitale Versionen sämtlicher physischer Assets über ihre gesamte Lebensspanne hinweg und beinhalten auch die dazugehörigen Daten sowie ihre Steuerung. Die Nutzung dieser anfänglich von großen Unternehmen wie Amazon und Rolls-Royce eingesetzten Digital-Twin-Technologien nimmt exponentiell zu. Das führt zum Bedarf an entsprechenden Arbeitsplätzen für Menschen, die diese Systeme managen.

Ein Digital-Twin-Engineer agiert als verbindendes Element zwischen dem Produktzwilling und dem Leistungszwilling, verbesserter ihre Zusammenarbeit und überwacht ihre Leistung. Er nutzt technische Werkzeuge und Produktstrukturen wie Bauteile und Unterkomponenten und integriert diese mit den notwendigen digitalen Elementen einschließlich Software, Daten und Chips. Er unterstützt Hersteller außerdem dabei, ihre Produkte zu verstehen, indem er virtuelle Modelle erstellt, die in echten Betriebsumgebungen getestet werden können.

Zu den Kompetenzen, die für diesen Beruf erforderlich sind, gehört ein tiefgreifendes Verständnis in den Bereichen Analytik und Softwareentwicklung ebenso, wie Wissen über Sensoren, Bildverarbeitung, Simulationen und Algorithmen. Der Digital-Twin-Engineer muss in der Lage sein, kompetent virtuelle Klone für bedeutende Industrieprodukte zu erstellen, um Unternehmen dabei zu unterstützen, die Bedürfnisse ihrer Kunden vorherzusagen und darauf zu reagieren.

Roboterteam-Koordinator

Es ist nicht schwierig, sich Roboter und Menschen vorzustellen, die gemeinsam arbeiten – schließlich sind Cobots schon dabei, unsere Fabriken zu revolutionieren. Diese Kollaboration von Mensch und Maschine gewinnt zunehmend an Popularität und führt zur Entstehung gemischter Teams mit gemischten Interaktionen.

Ebenso wie herkömmliche Teamleiter würde ein Roboterteam-Koordinator die Leistung von Robotern überwachen, Programmierern Rückmeldungen zur Optimierung ihres Werts liefern und gleichzeitig für ein kollaboratives Mensch-Roboter-Arbeitsumfeld sorgen. Eine wichtige Aufgabe des Roboterteam-Koordinators ist es, die Stärken von Robotern und Menschen zu identifizieren und so einzusetzen, dass sie für Produktivitäts- und Wachstumssteigerungen sorgen.

Zu den Kompetenzen, die für diesen Beruf benötigt werden, zählen Verhaltensanalyse, Robotermanagement, Kundenservice und technisches Fachwissen. Außerdem sind dafür auch einige der Fähigkeiten von Verfahrenstechnikern und Change-Management-Experten erforderlich, um Robotik in die Produktionslinien integrieren und gleichzeitig die menschlichen Kompetenzen berücksichtigen zu können, die für Mehrwert im Prozess sorgen.

Smart-Factory-Manager

In den smarten Fabriken der Zukunft werden Manager noch mehr Verantwortung haben, als dies im bisher herkömmlichen Setting der Fall war. Das liegt daran, dass sie fortschrittliche Fertigung, sichere Konnektivität und verwertbare Datenanalytik integrieren und nutzen müssen, um Anlagenwachstum voranzutreiben. Der Smart-Factory-Manager nutzt KI und Maschinenalgorithmen, um Inventare und Produktmanagementstrategien zu verwalten und zu steuern.

Und mehr Verantwortlichkeiten bedeuten auch Bedarf an umfangreicheren Kompetenzen. Ein Smart-Factory-Manager muss Experte für angewandte Technologie, Automatisierung und Vernetzung sein, ebenso wie für Deep Learning und neue Industrietechnologien. Auch operative Exzellenz sowie Projekt-, Kunden und Change-Management sollten zu seinen Fähigkeiten gehören.

Hersteller, die über ein tiefgreifendes Verständnis der Anforderungen zukünftiger Arbeitsplätze verfügen, sind auch in der Lage, effektiv gegen die schon heute in der der Branche spürbare Kompetenzlücke anzugehen und darauf zu reagieren, indem sie in ihre Arbeitnehmer investieren. Das Wichtigste ist jedoch, dass sie die Digitalisierung verstärkt vorantreiben und so für die Schaffung jener Bedingungen sorgen, unter denen sich diese neue Berufe entwickeln können.

Wir bei EU Automation bieten Herstellern all jene Bauteile, die für eine Steigerung der technologischen, für den Betrieb der smarten Fabriken der Zukunft notwendigen Fähigkeiten erforderlich sind.

Weitere Informationen finden Sie in unserem Wissenszentrum unter www.euautomation.com/uk/knowledge-hub.

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