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Scott Safety - 3M

Seit 35 Jahren bewährt: Der Fluchtretter „ELSA“

Tony Pickett, Stellvertretender Produkt Manager für den Bereich Industrial & M&CD bei Scott Safety, gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte und Funktionsweise des umluftunabhängigen Fluchtretters ELSA. Atemschutzgeräte sind tragbare Ausrüstungen, die den Träger mit sauberer Atemluft aus einem Druckluftbehälter versorgen und vor dem Einatmen schädigender Stoffe schützen. Es gibt drei unterschiedliche Arten von Atemschutzgeräten: Umluftunabhängige Atemschutzgeräte (Isoliergeräte), gebläseunterstützte Druckluft-Atemschutzgeräte (Filtergeräte) und Fluchtretter. In diesem Artikel werden die Funktionsweise und die Einsatzmöglichkeiten von Fluchtrettern dargestellt.

Seit 35 Jahren bewährt: Der Fluchtretter „ELSA“
In den 80er Jahren entwickelte das Unternehmen Sabre (heute Scott Safety) unter dem Markennamen ELSA druckluftunterstützte Atemschutzgeräte für die Flucht- und Selbstrettung. Die Abkürzung ELSA steht für ‚Emergency Life Saving Apparatus‘. Ursprünglich wurden die Geräte für die Notrettung bei Schiffsbränden entwickelt. Denn bei Schiffsunglücken hatte man festgestellt, dass die häufigste Todesursache nicht das Feuer selbst, sondern vielmehr die bei Bränden in den Gängen und Treppenaufgängen entstehenden giftigen Rauchgase sowie der daraus resultierende Sauerstoffmangel waren. Es bestand also Bedarf an einem Produkt, das überall auf dem Schiff zu verstauen war, vom Schiffspersonal leicht angelegt werden konnte und den Träger so lange mit sauberer Luft versorgen sollte, bis dieser den Freiluftbereich an Deck des Schiffes erreicht hatte. Damit das Gerät schnell und einfach angelegt werden kann, wurde es in Form einer Haube konzipiert, die sich mühelos über den Kopf ziehen lässt und praktisch für jeden Nutzer passt, selbst für bärtige Personen und Brillenträger. Tatsächlich ist die Haube viel einfacher einzusetzen als die Vollmasken, mit denen üblicherweise die umluftunabhängigen Atemschutzgeräte und die gebläseunterstützten Atemschutzgeräte ausgestattet sind. 
 
Funktionsweise eines  modernen Fluchtretters
In der Regel verfügt ein Brandfluchtset über einen kleinen, zylindrischen Druckluftbehälter, dessen Luftvorrat für 10 oder 15 Minuten ausreicht. Meist bestehen die Zylinder aus Stahl, allerdings gibt es auch einige Modelle aus Kohlefaser-Verbundwerkstoffen. Die meisten Zylinder werden mit einem Luftdruck von 200 bar, einige mit einem Luftdruck von 300 bar befüllt. (200 bar entspricht dem 200-Fachen des atmosphärischen Luftdrucks. Zum Vergleich: Der Luftdruck im Autoreifen beträgt etwa 2,5 bar.) Da Menschen derart stark komprimierte Luft nicht einatmen können, sind die Zylinder mit einem l Druckminderer versehen. Dieses vermindert den Luftdruck auf rund 7 bar. Die so entspannte Druckluft gelangt über einen Verbindungsschlauch in die Haube. Am Übergang zur Haube befindet sich ein Durchflussregler, der sicherstellt, dass die Luft mit 40l/min. in die Haube strömt. 
 
So befindet sich in der Haube immer ein Vorrat an sauberer Luft, aus dem der Träger schöpfen kann. Würde der Nutzer einfach in die Haube ausatmen, würde sich hier immer mehr Kohlendioxid ansammeln. Daher wurde die Haube mit einer Innenmaske ausgestattet, aus der der Großteil der verbrauchten Luft über ein Ausatemventil abgeleitet wird. In der Innenmaske selbst zirkuliert fast nur noch unverbrauchte Luft. Die Druckluftflasche mit Reduzierventil und die Haube werden üblicherweise in einer Tragetasche aufbewahrt, die sich der Träger im Brandfall über die Schulter hängen kann. 

Wie wird ELSA eingesetzt?
Wie der Name schon sagt, sind Brandfluchtsets ausschließlich zur Selbstrettung aus gefährlichen Brandzonen gedacht. Unter keinen Umständen dürfen sie für einen Rettungseinsatz in gefährlichen Brandzonen genutzt werden. In einem solchen Fall sollten umluftunabhängige Atemschutzgeräte oder gebläseunterstützte  Atemschutzgeräte zum Einsatz kommen. 
 
Solange der  Fluchtretter nicht im Einsatz ist, wird es in einem Schrank untergebracht, den der Nutzer jederzeit schnell erreichen kann. Fluchtretter werden häufig in Verbindung mit anderen Sicherheitseinrichtungen wie einem tragbaren oder fest installierten Gasmelder eingesetzt, der sofort einen Alarm auslöst, wenn die Konzentration an giftigen Gasen einen vorgegebenen Grenzwert übersteigt oder die Sauerstoffkonzentration in der Luft sinkt. Sobald ein solcher Alarm ausgelöst wurde, kann der Nutzer die Tasche öffnen und  die Fluchthaube herausnehmen. Da durch diesen Vorgang automatisch der Luftstrom aktiviert ist, muss der Träger gar nicht mehr daran denken, das Gerät anzuschalten. Alles, was der Nutzer tun muss, ist schnell die Haube überzuziehen und zu fliehen. Sobald der Nutzer einen sicheren Bereich mit frischer Atemluft erreicht hat, kann er die Haube wieder abnehmen. Nach jedem Einsatz wird der Druckluftbehälter aufgefüllt und  die Fluchthaube wieder in der Tragetasche verstaut. Sobald dies geschehen ist, ist die Atemschutzausrüstung wieder einsatzbereit. 
 
Die Entstehungsgeschichte von ELSA 
Seit ihrer Markteinführung in den 80er Jahren haben sich  Fluchtretter stark weiter entwickelt. So wurden sie immer wieder an die europäischen Brandschutz-Bestimmungen angepasst, die bei der Entwicklung der Geräte natürlich noch gar nicht existierten. 
 
Im Vergleich zu den ersten Ausführungen wurden vor allem die Flammenresistenz, die Abführung des Kohlendioxids, die Transparenz des Visiers und die automatische Aktivierung des Luftstroms verbessert. Dadurch steht dem Nutzer nun ein außerordentlich leistungsfähiges Produkt zur Verfügung, durch das er auch in kritischen Situationen einen klaren Kopf behält und sich so schnellstmöglich in Sicherheit bringen kann. 

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