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3D-Druck: Schöner sitzen dank KUKA Robotern

Robotik trifft auf additive Fertigungstechnologien: Zwei KUKA Roboter drucken aus recyceltem Klinikabfall Möbel in 3D.

3D-Druck: Schöner sitzen dank KUKA Robotern

Wenn KUKA Roboter Möbel herstellen, nehmen sie Schreinern mitnich-ten Arbeit weg. Die im 3D-Druck entstandenen Sitz- und Bankmodule TWINE – designt von HagenHinderdael in London – sind etwas völlig Neues in der Welt der Möbel, des Engineerings und des Recyclings.

Das Designstudio HagenHinderdael wurde im Jahr 2020 von den Architektinnen und Designerinnen Sofia Hagen und Lisa Hinderdael gegründet. „Unser Ethos ist, die altbe-währte Handwerkskunst zu feiern und an den gesamten Lebenszyklus der Installationen zu denken“, betonen sie. Sie setzen Ideen um, die sie überall auf der Welt gesammelt haben: Hinderdael stammt aus Belgien, Hagen aus Österreich – beide waren schon in internationalen Settings erfolgreich.


3D-Druck: Schöner sitzen dank KUKA Robotern

Klinikabfall als Rohmaterial
„Die Idee für TWINE hatten wir, als Rossana Orlandi ihre dritte Guiltless Plastic Kampag-ne startete“, erinnert sich Sofia Hagen. Die Mailänder Galeristin Orlandi fordert regelmä-ßig Künstler und Designer dazu auf, ihre Projekte zum Abbau der Müllberge auszustellen. Also erfanden HagenHinderdael TWINE. „Unsere Möbel sollten verspielt sein, bequem und haltbar und wir wollten die Filamente des Unternehmens Reflow verwenden“, be-schreibt Sofia Hagen den kreativen Ehrgeiz hinter dem Projekt. Reflow, ein preisgekrön-tes soziales Unternehmen in Amsterdam, gewinnt das Material für den 3D-Druck, ge-nannt Filament, aus recyceltem Plastikmüll. Der Rohstoff für TWINE, rPETG-Filament, stammt aus ausrangierten Krankenhaus-Schalen.

Eine Idee überzeugt

TWINE wurde zum Finalisten für den RO PlasticPrize 2021 gekürt. Wer mit diesem Preis für Objekte aus recyceltem Kunststoff ausgezeichnet wird, macht europaweit Schlagzeilen. Daher wurde ein TWINE-Sitz zur Ausstellung auf die Reise nach Mailand geschickt. HagenHinderdael engagierte Ai Build in London, die schon viel mit Reflow-Filamenten gearbeitet hatten, um dieses und ein weiteres Möbelstück herzustel-len.


3D-Druck: Schöner sitzen dank KUKA Robotern

Haltbarkeit und Ästhetik liefern – ohne Hand anzulegen
Ai Build ist eine 2015 gegründete Software-as-a-Service-Firma, die „aktuell 20 Menschen und fünf KUKA Roboter beschäftigt”, wie Chief Operating Officer Michail Desyllas es be-schreibt. Das Team arbeitet hauptsächlich für Tier-1-Unternehmen aus der Luftfahrt-, Automobil-, Bau-, Marine- und Energieindustrie. Desyllas berichtet: „Die größte Heraus-forderung an diesem speziellen Projekt war die Geometrie der Teile und das gewünschte ästhetische Finishing. Wir durften nichts mehr verändern.” Ai Build entschied, dass ein KR30 L16 der KR IONTEC Serie und ein KR90 R2700 der KR QUANTEC Serie diesen Job erledigen sollten, „weil diese Roboter die Reichweite haben, die die Fertigstellung dieser Teile erlaubt. Außerdem ist hier unsere Software voll integriert, was uns das Monitoring der Qualität und Meldungen über Fehler in Echtzeit erlaubt”, so Desyllas.


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Zwei KUKA Roboter ermöglichen Farbtransparenz

Da TWINE dahinfließen sollte wie Wellen, konstruierte Ai Build eine Form dafür, eine Art kurviges Doppelbett, auf dem das noch heiße Material aus dem 3D-Drucker sich abküh-len und fest werden konnte. Die schmaleren Elemente wurden vom KR30 L16, die brei-teren vom KR90 R2700 hergestellt, wobei beide Roboter mit einem Filament-Extruder-System ausgerüstet wurden. Dieses System erfasst bis zu vier unterschiedliche Filament-Ströme in diversen Farben. Das erlaubt ein besonderes Farbenspiel. Desyllas räumt ein, dass das Auftragen des rPETG-Filament knifflig war: „Jede Schicht muss innerhalb eines bestimmten Zeitfensters aufgetragen werden. Nicht direkt nach der vorigen Schicht, damit nichts absackt, aber auch nicht zu spät, um das Aneinanderhaften der Schichten nicht zu gefährden.”


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Demnächst in Österreich zu erleben

Mit guter Vorbereitung und dank der Sorgfalt der Roboter ließen sich ästhetische, ro-buste und bequeme Sitzmöbel gestalten. Sofia Hagen und Lisa Hinderdael gefiel das Er-gebnis ebenfalls. Sie sandten TWINE nach Mailand, wo sie zwar keinen Preis gewannen, aber viele Herzen. Ende September wurden die Möbel Teil der Show „Planted”, die im Rahmen des London Design Festivals lief. Im März 2022 wird TWINE im Vorarlberger Architektur Institut in Österreich ausgestellt. Künftig sollen TWINE-Sitzelemente individu-alisiert werden und beim italienischen KUKA Partner Caracol-AM entstehen.

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